WILK

 

Im Jahr 2005kündigtie sich in den Medien eine signifikante Erhöhung der  Fahrzeugsteuer für Wohnmobile an. Unser 1983er Hymer mit seinem alten 2,4l Dieselmotor hätte uns den mindestens 3-fachen Steuersatz für 2006 beschert, so dass wir den Umstieg auf einen Wohnwagen in Erwägung zogen.

 

Nach einigem Suchen fanden wir dann einen 1980er Wilk 530 im Internet. Sein Besitzer hatte ihn einige Zeit in Holland als Wochenendwohnung zum Surfen am Ijsselmeer genutzt und nun einen neuen Wagen angeschafft. Der Wilk stand auf einem Abstellplatz in Gelsenkirchen und musste dort , weil er keinen TÜV hatte, schnell wieder weg. Diese Tatsache und der Umstand, dass der Monat Januar kein sehr guter Monat zum Wohnwagenverkaufen ist, hatten großen Einfluss auf den Preis. Als ich dann im Hinteren Bereich des Bodens etwas Feuchtigkeit entdeckte (der Wagen war allerdings Geruchsfrei im Innenraum, wie Heikes Nase zu allererst festgestellt hatte) wurden wir uns mit dem Verkäufer schnell einig. Einen Tag später hatten wir somit einen Wohnwagen auf dem damit recht vollen Grundstück, denn das Wohnmobil war lediglich über Winter stillgelegt, da wir ja noch nicht sicher waren, ob die neue Art der Urlaubsbehausung überhaupt etwas für uns war.

 

               

 

Die Nagelprobe für den Wilk fand über Ostern 2006 statt, als wir zum 100 „Geburtstag“ unserer bevorzugten Hunderasse zu den Feierlichkeiten nach England fuhren.

Mit seiner Einzelradaufhängung lief der Wilk hinter unserem Passat problemlos mit und der Komfort vor Ort war ebenfalls akzeptabel, da das Raumangebot in etwa unserem Hymermobil entsprach. Positiv nahmen wir die viel größere Mobilität am Urlaubsort zur Kenntnis, die wir im Reisemobil so nicht kannten. Dort waren wir ortsgebunden oder mussten immer den Hausstand einpacken, wollten wir  zu einem entfernteren Punkt gelangen.

                                       

Der Entschluss zum Wohnwagen stand bei der Rückkehr aus England fest und im Mai 2006 verließ uns das Hymermobil. (sein neuer Besitzer bekam dann auch im Jahr 2007 eine dicke Rechnung vom Finanzamt und obendrauf gleich auch eine Nachforderung für den höheren Steuersatz für den Rest von 2006. Wir hatten damit gerade rechtzeitig den Absprung geschafft, bevor diese Tatsachen uns den Verkaufspreis unseres Wohnmobiles torpedierten. BVereits im Mai 2006 führte uns der nächste Ausflug zu einer Hundeausstellung in die französische Picardie, diemal mit unserem Lada Kombi als Zugwagen.

                                          

Im August 2006 – unsere Urlaubsplanung sah einen Besuch der Bretagne und der Atlantikküste ab Mitte September vor – entschloss ich mich dann, noch eben, die bereits beim Kauf erkannte kleine Gammelstelle im hinteren Bodenbereich „zu überarbeiten“. Es wurde ein etwas größeres Unterfangen, das einen eigenen Bericht wert ist -> Restauration. Bei dieser Gelegenheit bekam der Wagen auch eine Eigene Zugangsluke zur entnahme des Chemo-WC, wozu wir die bei eBay ersteigerte Gaskastenklappe eines alten Hymermobiles verwendeten.

Trotzdem war unser Wilk rechtzeitig urlaubsklar und durfte, mit einem frischen blauen Streifen auf den Seiten und komplett neuen Dichtungen rundum, weitere 3000 Km hinter dem Passat absolvieren. In den folgenden Jahren blieben wir Frankreich treu und verrbrachten jedes Jahr 3 Wochen an der Somme-Bucht im Norden des Landes.

                                              

Auch zu den Hundeausstellungen in Marchelepot in der Picardie folgte er uns regelmäßig.  Unser Wilk erhielt in der Zeit noch ein richtiges Bett mit Lattenrost im Bug, was den Einbau von Stauklappen für die Räume unterhalb dieses Bettes bedingte. Zudem baute ich 2 weitere Dachluken ein und erneuerte die Große bereits vorhandene.

Zum Ende der Saison 2009 war er dann wirklich fertig und sollte, nachdem der TÜV ihm wieder seinen Segen gegeben hatte, noch mindestens weitere 4 Jahre laufen.

 Es kam jedoch anders, da meine Schwiegereltern uns im März 2010 mit der Tatsache konfrontierten, dass sie ihren Dauer-Campingplatz nach 50 Jahren aufgeben müssten, da dieser Platz geräumt werden sollte. Dort stand ein 1995er Hobby 560 in neuwertigem Zustand – seit 15 Jahren, nach Neukauf – unter einem Holzdach. Nie Sonne auf den Dichtungen, nie im Regen gestanden und die Schutzfolien noch auf den Edelstahlflächen in der Küche. Und alles samt Überdach zu einem Traumpreis.

So endete dann unsere Wilk-Zeit früher als geplant. Der Wilk folgt nun einem neuen Besitzer, der gleich seinen Weg ins Wohnwagenfreunde-Forum fand, so dass wir die Spuren unseres alten Kämpfers wohl noch nicht so schnell aus den Augen verlieren werden. Der neue Hobby wird seine eigene Geschichte schreiben