OPERATION WILK

 

Schon als wir unseren Wilk Stern S 530 im Februar 2006 für relativ kleines Geld kauften, war uns bewusst, dass wir an einigen Stellen Hand anlegen müssten, um das gute Stück in Zukunft problemlos nutzen zu können.

 

Die erste Maßnahme, noch vor der ersten Reise mit dem Wagen nach England Mitte April 2006, war das Abdichten des linken Kunststoff-Radhauses, das nach einem Reifenplatzer bei einem der (wenigen) Vorbesitzer auf einer Länge von etwa 50 cm und einer Breite von 10cm schlicht nicht mehr vorhanden war. Der beschädigte Bereich wurde nach intensiver Reinigung mit einem Alublech-Streifen verschlossen, den wir mit Sikaflex einklebten und zusätzlich mit Alu-Popnieten sicherten. Der gesamte Reparaturbereich wurde danach noch mit einem Unterbodenschutz auf Bitumenbasis rundherum dicht eingestrichen. Bei dieser Reparatur stellten wir auch fest, dass der Reifenplatzer hinter dem Radkasten weitere Schäden am Boden hinterlassen hatte, welche seinerzeit nur recht stümperhaft ausgebessert wurden. Zudem war der Wagen wohl einmal mit dem äußeren Ende des Rahmenauslegers, dort wo die Kurbelstütze sitzt, an einem Stein angestoßen. Der Rahmenausleger weist dort einen leichten Knick auf, der die Verschraubung  zum Wohnraumboden um ca. 20mm im Holz bewegt hat. Dort befand sich eine Pfusch-Reparatur mittels untergeschraubtem Brett – besser kann man Nässe nicht begünstigen. Leichte Stockflecke im Staukasten kündigten von dringendem Handlungsbedarf, insbesondere, da Heikes empfindliche Nase bisher noch keinerlei Modergerüche wahrnehmen konnte.

 

Im August 2006 trauten wir uns dann an diesen Bereich heran. Mittels einer großen Plane entstand ein Reparaturdock, das es uns ermöglichte, wetterunabhängig zu arbeiten und Dichtungen zu entfernen, ohne gleich bei dem nächsten Regenschauer weitere Nässe im Wagen zu haben.

 

   

 

Hier nun unser Reparaturtagebuch:

05.08.2006

Zuerst entfernten wir die Gürtelprofile der linken Seite sowie das gesamte linke Umlaufprofil samt allen Dichtungen. Viele Schrauben waren an den Köpfen so verrostet, dass wir sie ausbohren müssen. Auch sind die Dichtgummis  - besonders an der Seite – sehr verhärtet, so dass sie ihrer Aufgabe sicherlich nicht mehr voll gerecht werden können. Das untere Seitenblech ist an Bug und Heck umgebördelt und unter das Front-/ Heckblech geschoben, wo es dann mit Dichtmasse verklebt und zusätzlich mit langen Krampen gesichert ist. In diesem Bereich haben wir die Dichtmasse nach Entfernen der Klammern mit einem alten stabilen aber nicht scharfen Messer durchtrennt und das äußere Blech vorsichtig aufgebogen (dieser Bereich wird später wieder angeklopft und liegt dann unter der neuen Dichtung). Im unteren Bereich befindet sich hinter dem Alu eine etwa 10cm hohe und 25mm dicke Sperrholzleiste, die in unserem Falle bereits weitestgehend morsch ist. Von hier unten aus kann man die Alu-Beplankung vorsichtig vom dahinter liegenden Styropor lösen, indem man per Hand und einem alten Tapetenmesser dahinter fährt. Vorsicht ist bei diesen Arbeiten geboten, denn der Rand der Aluhaut ist extrem scharfkantig! Die Beplankung haben wir auf einer Höhe von etwa 40cm gelöst und mit zusammen gewuselten alten Stoffresten von der Seitenwand abgespreizt. Bei diesen Arbeiten darauf achten, dass kein Knick in die Beplankung gerät.

 Nun lag das Operationsfeld frei und das Elend war offensichtlich. Die Seitenleiste ließ sich aufgrund ihres morschen Zustands zum größten Teil leicht entfernen, doch es blieben rostige Reste der einstigen Verschraubung zurück, die sich weniger gut ausdrehen ließen. Im Innenbereich sowie am Unterboden haben wir dann die Deckbeplankung aus 6mm Sperrholz auf einer Tiefe von etwa 25cm (von der Wand)  gemessen entfernt. Für diese Arbeiten bewährte sich die eigens dafür angeschaffte Tauch-Kreissäge von Westfalia-Werkzeuge. Diese Maschine in der Größe eines Einhand-Winkelschleifers ist eine Kreissäge mit einem 40mm Sägeblatt, das erst beim Aufsetzen aus seinem Gleitschuh fährt und so in der Fläche angesetzt werden kann. Der Tiefenanschlag von 0-12mm ermöglicht ein Durchtrennen von Holzschichten, ohne darunter befindliche Rahmenhölzer zu beschädigen.

Die in handliche Flächenportionen gesägten Deckplatten ließen sich dann mit einem Stechbeitel vorsichtig, aber nicht ohne Fummelei und viele Flüche, von den Rahmenhölzern abschälen und die darunter liegende Styropor-Isolierung konnte danach ebenfalls herausgenommen werden. Die 25x25mm Rahmenleiste, die den seitlichen Bodenabschluss bildet und die auch die Basis für die Sperrholzleiste am unteren Aufbau darstellt, war ebenfalls angegriffen, so dass wir uns entschliessen, dieses Teil vom hinteren Ende des Radhauses bis zum Wagenheck zu erneuern.

Am Ende dieses ersten Tages ist der Bereich des linken hinteren Staukastens gründlich entkernt. Auf der Länge der hinteren linken Bank bietet sich ein freier Durchblick auf den Boden unter dem Wagen und eine eingehende Prüfung der Wagenecken verspricht auch im Bereich vorn links und hinten rechts noch Arbeit, wenn auch nicht in dem gleichen Ausmaß. Wir haben jedoch nun den Entschluss gefasst, die Arbeiten so durchzuführen, dass wir nach Fertigstellung einen in Zukunft (hoffentlich) völlig trockenen Wagen haben werden. Die weiteren Umbaumaßnahmen – Einbau von Serviceklappen, Wassertank und neuen Dachluken sowie die Modifikation der 12V-Installation – müssen nun jedoch erst einmal warten. Doch bis zum Urlaubsanfang sind es ja auch noch 6 Wochen.

 

07.08.2006

Nach nur 3 Tagen sind der bestellte Auflaufstoßdämpfer und der Faltenbalg für die Auflaufbremse eingetroffen. Ein- und Ausbau gestalten sich recht einfach, wenn auch als eine Riesensauerei, da sich um den alten Auflaufdämpfer eine satte Schicht aus altem Fett und Straßendreck angesammelt hat.

Ich habe es vorgezogen, die Auflaufbremse zum Wechseln des Dämpfers von der Zugdeichsel abzubauen anstatt unter der Bremse liegend im Fett zu wühlen. Wichtig beim Ausbau der Bremse ist, den Wohnwagen so auf die vorderen Kurbelstützen zu stellen, dass das Bugrad ganz entlastet ist, damit keine Spannungen auf die Verschraubungen einwirken und man die ganze Angelegenheit auch wieder montiert bekommt. Nach etwa einer Stunde Arbeit ist die Zugvorrichtung technisch wieder auf der Höhe denn wir haben auch gleich die Bremsbeläge der Westfalia SSK1 Schlingerdämpfung erneuert.

 

10.08.2008

Das Sperrholz für die Baustelle ist da (dank der Modellschreinerei des Arbeitgebers).

An Arbeiten steht daher heute das Imprägnieren des Holzes mit Zaunlasur an. Was grobes Holz im Außenbereich über lange Zeit gegen Witterungseinflüsse schützt, kann im Bodenbereich des Wilk auch nicht falsch sein.

 

12.08.2006

Heute war wieder ein Tag intensiven „Bodenturnens“. Zuerst haben wir den seitlichen Abschluss der Bodenplatte vom Radkasten bis zum Heck neu eingesetzt. Es ist eine 25x25mm Kiefernholzleiste, die nach dem Vorbohren der Löcher mit 2,2x50er Stahlstiften an die (noch intakten) Querleisten genagelt wird. Zur Sicherheit haben wir noch Sikaflex an die Verbindungsstellen gegeben. An diese Leisrte kommt dann das Seitliche Abschlussbrett aus 25mm Sperrholz, an dem Später die Aluhaut mit der Umlaufleiste und dem Dichtprofil befestigt wird. Diese Leiste wird von 3,5 x 40mm Drallnägeln gehalten. Um späterer Kontaktkorrosion vorzubeugen, haben wir die Nagelköpfe mit einem Durchtreiber in das Holz eingesenkt und die Vertiefungen über den Nagelköpfen mit einem Tropfen Silaflex versiegelt.

Die ausgetrennten Bereiche der Bodenplatte wurden dann durch die 6mm Sperrholzbretter geschlossen, die auf der Innenseite ja bereits mit Zaunlasur imprägniert waren. Diese Bretter sind mit Ponal-Wasserfest an die tragende Konstruktion geleimt und zusätzlich rundum mit 3,5x20mm Spax-Schrauben gesichert. Den Übergang zum gesunden holz haben wir zusätzlich von oben (wo später deas Styropor liegt) mit 20mm breiten Sperrholzstreifen und Sikaflex verstärkt und dann vun unten großzügig mit Sikaflex verschmiert. Etwas fummelig gestaltete sich dabei der Bereich des Bodens, der Zwischen Chassis und Rahmenholz liegt.  Nach Abschluß dieser Arbeiten sah der untere Bereich schon wieder ganz ordentlich aus. Eine besonderes Formstück (aus Resten der 25er Sperrhölzer) erforderte das untere Eckteil, an dem Seiten- und Heckblech später mit der Umlaufleiste verschraubt werden. Hier warf Freund Peter dann seine ganze Erfahrung als Handwerker in die Waagschale und wirklich – es passt. Den Abschluss des Arbeitstages bildete dann das Zusägen der inneren Bodenbretter, deren Auflageflächen auf den Querleisten noch etwas nachgearbeitet werden muss (es kleben noch etwa 2mm starke Schichten der alten Bretter auf den Leisten). Wenn in der nächsten Woche dann das Styropor in den Hohlräumen liegt und der Unterboden erst mit Zaunlasur und dann mit Unterbodenschutz beschichtet ist, wäre die Baustelle fertig zur Montage des Seitenblechs. Dann haben wir vorher aber noch die vordere linke Ecke im Plan – hoffentlich nur für die Erneuerung des 25mm Sperrholzabschlusses, der dafür aber auf einer Länge von etwa 40cm erneuert werden muss.

 

14.08.2006

Die erste „Baustelle“ ist heute fast fertig geworden. Aus einer Platte Styropor aus dem Baumarkt für 0,67€ haben wir die Isolierung des Bodens im Staukasten wieder hergestellt und dann die bereits vorbereiteten Bodenplatten innen mit Ponal und Schrauben befestigt – eine ziemliche Plackerei, die ganze Zeit verdreht im Sitzbankkasten zu Schrauben! Danach, also sozusagen zur Entspannung, habe ich dann noch den Unterboden mit Zaunlasur gestrichen. Der neue Boden ist nun einheitlich schön dunkelbraun und kann nach dem Trocknen in den kommenden Tagen mit Unterbodenschutz versiegelt werden. Gestern habe ich noch die mitgebrachten Gummiprofilabschnitte aus dem Campingzubehör mit den Profilen verglichen und festgestellt, dass alle notwendigen Dichtungen im Handel bezogen werden können.

 

16.08.2006

Nachdem ich heute den Unterbodenschutz im gesamten Bereich von der Hinterkante des linken Radkastens bis zum Fahrzeugheck aufgetragen habe, ist die erste große Herausforderung gemeistert. Da ich gerade so schön in Schwung war, habe ich die hintere Sitzgruppe wieder eingeräumt und den vorderen linken Bettkasten inspiziert. Auch hier hatte Wasser den Weg in den Innenraum gefunden. Es ist zwar nichts mehr feucht, doch man sieht, dass der Schaden von der vorderen Ecke ausgeht. Von außen ist zudem das 25 mm Abschlußbrett auf einer Länge von 40cm „wattig“.

Wieder stellen sich die Tackerklammern an der Kante störrisch, doch mit einem zurecht gebogenen Schraubendreher und der Kneifzange lassen sie sich doch entfernen. Die alte Dichtmasse muss danach auch vollständig raus, damit die Ecke später wieder ordentlich abgesichtet werden kann. Den neuen „Arbeitsbereich“ kann man auf dem Foto schön erkennen. Mal sehen, ob sich das bis Mitte der nächsten Woche neu machen lässt.

 

18.08.2006

Heute haben wir das Gummiprofillager des Campinghändlers ausgeräumt: 15m Dichtung für das Umlaufprofil (mehr war nicht an einem Stück vorhanden, und unter dem Profil können wir ja nicht stückeln), 60m Profil für die Seiten der Gürtelprofile und 60m Schraubenabdeckprofil. Somit waren wir um 150,-€ ärmer und dem trockenen Wohnwagen ein ganzes stück näher.

20.0i8.2006

Gut Holz! heute. Zumindest ist das „wattige“, angegriffene Holz im Bereich der vorderen linken Ecke nun entfernt. Es sind nur 50cm zu erneuern und das tote Holz des unteren Abschlussbrettes ließ sich zudem noch mit der Stichsäge sehr einfach entfernen. Schwieriger war da schon das Heraustrennen des inneren Bodenbrettes. Das äußere Bodenbrett konnte zudem an seinem Platz verbleiben. Diese Arbeiten sollen dann aber auch genug für einen Sonntag sein. In der Woche geht’s weiter.

 

21.08.2006

Eigentlich hatte ich ja keine Lust, zwischen den Regenschauern noch ins „Trockendock“ zu gehen, doch die Zeit läuft. Auf dem Weg nach Hause habe ich ja schon 400 VA-Schrauben 3,5x19mm zum Befestigen der Aluleisten gekauft. An Holzarbeiten hab ich dann noch das 25er Rahmenholz vorn und die schräge Leiste im Bug eingebaut. An diesen Stellen musste ich viel mit Sikaflex kleben, da eine Verschraubung der Bugleiste z.B. nicht möglich ist. Na, nun kann die Baustelle erstmal abbinden und die Basis für die Bleche schaffen. Nebenher habe ich noch den Gasflaschenkasten abgenommen – wir kommen sonst ja nicht an die Gürtelprofile am Bug – und durch die Heckkiste vom Wohnmobil ersetzt. Es passt alles auf den Millimeter – aber es passt. Im Laufe der Woche kann ich nun Aluprofile zum Unterbauen der Box schaffen. Das Stauvolumen ist gewaltig und die Optik erheblich besser als mit dem alten Kasten.

 

22.08.2006

Heute lief es besser. Erstmal habe ich Dichtband zum Unterlegen der Seitenleisten bekommen – 120m sollten reichen. Dann habe ich 1 Dose Saphirblau seidenmatt gekauft, passend zu den Abdeck-Gummiprofilen für die Leisten zum Lackieren der jetzt noch roten Zierflächen. Danach konnte ich dann noch das Abschlussbrett außen anpassen und mit Drallnägeln und Sikaflex montieren. Die Ecke habe ich dann auch gleich noch mit Lasur gestrichen, so dass die Baustelle nun von außen fertig ist.

 

23.08.2006

Heute war wieder einer der eher frustrierenden Tage.

Ich habe alle Aluleisten (mit Ausnahme der Keder- Umlaufleiste rechts) so weit wie möglich abgebaut. Das heißt, endloses Schrauben an rostigen Schraubenköpfen. Etwa 20 von den Dingern muss ich trotzdem morgen noch ausbohren. Viel Arbeit, ohne dass man viel Erfolg sieht. Aber Samstag werden wir wohl das Blech wieder befestigen können und - bei einigermaßen Wetter - den Farbstreifen umlackieren. Dann müssen wir zudem ALLE Schraubenlöcher um 10mm versetzt neu bohren und senken.
Dagegen ist die Befestigung des Gaskastens eine Erholung. Aber das Holz auf der linken Wagenseite ist nun wirklich wieder ok und besser geschützt, als 1980 ab Werk. Zur Motivation habe ich die untere Aluleiste der oberen Türhälfte mal mit den neuen Profilen montiert, da hier nichts vorher zu lackieren ist - es sieht gut aus.

 

24.08.2006

Das Abbauen der Aluleisten ist fast fertig. mehr als 20 Schrauben musste ich allerdings noch ausbohren, damit die Dinger ihren Platz verlassen konnten Die alte Abdichtmasse darunter hatte schon größtenteils vor längerer Zeit aufgehört, ihrer Aufgabe 100%ig nachzukommen. Am Ende der zweistündigen Fummelei lagen die Leisten ohne Profile und Kleberreste in der Baustelle und in der Mülltonne kringelten sich spröde Plastikprofile und ein Schlangennest alter Dichtmasse.

 

25.08.2006

Ich hab heute blau gemacht – und zwar rundherum, Saphirblau. Die Farbe passt ganz gut zu den blauen Abdeckprofilen. Beim Lackieren hab ich ausgiebig gepfuscht – wie beim Wohnwagenbau ja üblich – und habe auf das Abkleben der Konturen verzichtet. Die sauberen Abschlüsse erledigen dann die neuen Seitenprofile auf den Aluleisten. Langsam sieht man wieder Erfolge bei der Arbeit.

 

26.08.2006

Heute ging es richtig gut weiter. Am Bug trifft das Frontblech auf ein kurzes Blech, das die vordere Kante des Holzbodens verkleidet. Auch hier war nicht alles in Ordnung. Die beiden Bleche waren nur lose mit einigen lockeren Spax-Schrauben „verbunden“. Nun ist die Verbindung mit Sikaflex abgesichtet und ordentlich vernietet. Als irgendwann einmal der Gaskasten erneuert wurde (original war ein Teil aus Blech) hat ein Schlaumeier die Gasleitung „angepasst“, d.h., er hat die fehlende Länge durch kräftiges Ziehen ausgeglichen. Das Frontblech beugte sich damals der Gasleitung und riß ein. In den nächsten Tagen werden wir hier noch ein Reparaturblech draufsetzen müssen. Heike hat zudem die Front erst einmal gründlich gereinigt.

Dann endlich kamen wir an den Wendepunkt der Aktion Wilk. Mit großzügigen Mengen Sikaflex haben wir die Vorder – und Hinterkante des Aufbaus wieder geschlossen und mit Stahlstiften am nun gesunden Holzunterbau befestigt. Die Verblechung der Seiten haben wir mit Sprühkleber eingenebelt (geht prima!) und nach dem Ablüften des Klebers mit einer Gummirolle angewalzt. Die Unterkante wurde ebenfalls angenagelt. Danach war die Umlaufdichtung dran. Das Gummiprofil von unten ist bereits mit zwei parallelen Raupen einer Dichtpaste beschichtet, die das genaue Ausrichten recht fummelig machen. Die Umlaufprofile bestehen aus drei Teilen, mit dem Mittleren oben an der Dachkante wird begonnen. Alle Aluleisten habe ich mit Stahlwolle gereinigt und kleinere Dellen ausgebeult, dann hat Peter sie vom Dach zur Unterkante hin mit den VA-Schrauben verbaut. Es war ein sehr angenehmes Gefühl, zuzusehen, wie die Leisten sich satt in die neue Dichtung pressten. Als Abschluss des Tages haben wir dann die Gürtelleisten der linken Seite wieder angebracht. Überall, wo vorher alte Schrauben ausgebohrt worden waren, haben wir dabei neue Löcher gebohrt und gesenkt. Auf die Blechstöße uns über die alten Schraubenlöcher in der Seitenwand habe ich das Industrie-Dichtband geklebt. Damit kann hier kein Wasser mehr eindringen und, da die Oberseite des Bandes nicht klebt, bleiben die Leisten im Falle eines Falles abnehmbar, ohne wieder eine Riesensauerei zu bewirken (zudem geht die Arbeit schneller von der Hand, als mit eine „Pampe-Kartusche“).

 

27.08.2006

Stupide Arbeit für einen verregneten Sonntag. Die restlichen Seitenleisten hab ich erst mit Stahlwolle poliert und dann die Seitengummikanten aufgezogen. Man entwickelt mit jedem der zahlreichen Meter mehr Fingerfertigkeit. Das Anschrauben war dann auch eher eine Fleißarbeit. Ganz schlimm ist das Reinfummeln des Schraubenabdeckprofils, so dass mich dann um 20.00Uhr die Lust verließ, nachdem ich die beiden Bugleisten und die obere Leiste der langen linken Seite fertig hatte. Der Wagen sieht zunehmend besser aus!

 

29.08.2006

Nachdem ich gestern drei Stunden lang einen Teil der blauen Schraubenabdeckprofile in die Aluleisten gefummelt habe (wunde Finger, krummer Rücken aber wenig Fortschritt zu sehen), war mir heute nach mehr. Seit einiger Zeit lagerte ja im Keller schon eine Gaslukenklappe eines Wohnmobils (bei eBay ersteiert), die wir als Serviceklappe für die Entnahme des Chemo-WC vorgesehen hatten. Bezeichnenderweise hat das Ding Lüftungskiemen zum Gasabzug.

Nach genauem Ausmessen hab ich die Schablone des Ausschnitts an die Außenwand geklebt und vorsichtig mit einem dünnen Bohrer Sondierungsbohrungen an der Schnittkante gemacht. Dann geht’s mit der Stichsäge los. Die dünne Aluhaut und die 3mm Sperrholz im Innern kaschieren nur Styropor. Es befinden sich keine Rahmenhölzer im Ausschnitt (hat mich gefreut, wäre aber auch egal gewesen). Die Klappe passt auf Anhieb. Ich habe die Außenkontur auf dem Tesakrepp, das zum Schutz vor Kratzern beim Sägen großzügig um die Schablone geklebt war, angezeichnet und den Teil entfernt, der hinter der Anlagefläche des Klappenrahmens lag. Dann gut Sikaflex auftragen und die Klappe einsetzen. Verschraubt habe ich mit den VA-Schrauben, die auch für die anderen Leisten herhalten mussten. Nach dem Verschrauben hab ich dann noch den Klappenrahmen abgeklebt und in den freigelassenen Bereich nochmals Sika aufgetragen. Nach dem Verschmieren mit dem „Spülmittelwasserfinger“ kann das Tesakrepp vorsichtig abgezogen werden und es ergibt sich so ein sauberer Abschluss. Nun muss ich in den kommenden Tagen noch die Zu- und Abwasserleitungen ordentlich aus dem Ausschnitt verlegen und ein Regal unter dem Waschtisch anbringen. Durch die Lukengröße ist dann auch die Chemie beim WC-Auffrischen von außen zugänglich. Es geht langsam aber sicher voran.

 

30.08.2006

Ein teurer Tag.

Eigentlich hab ich ja nur ein paar Kleinigkeiten für den Wohnwagen kaufen wollen, doch Heike war mit im Baumarkt. Nun liegen 5m PVC-Bodenbelag bereit, die möglichst noch vor dem Urlaub verlegt werden sollen. Wenn also die Woche nicht zum Basteln reicht, nehmen wir eben noch den Sonntag dazu.

 

01.09.2006

Der alte Teppich ist raus. Er dient noch als Schablone für den neuen Belag und dann als Schutz für den neuen Boden während der restlichen Arbeiten. Der Original-Bodenbelag war zwar noch ganz o.k. aber sehr dunkel, so dass der Wagen nicht mehr sehr freundlich wirkte.

 

03.09.2006

Sonntagsarbeit! Dafür liegt der neue Bodenbelag auf seinem Platz. Zugeschnitten haben wir ihn im Wohnzimmer mit Hilfe des alten Teppichs. Nun muss er noch einige Tage liegen, bis die letzten kleinen Wellen weg sind. Eventuell muss er auch noch stellenweise geklebt werden. Auf jeden Fall wirkt der Wagen nun sehr viel moderner und freundlicher und wenn die Hunde mal Sand mit reinschleppen, können wir einfach fegen.

 

04.09.2006

Das Regal im Waschraum macht Fortschritte – aber bei Einbruch der Dunkelheit muss ich erst einmal abbrechen.

 

05.09.2006

Heute geht es mit dem Holzbau weiter. Das Ergebnis ist ein stabiles Regal mit Ablagen für Handtücher und ein nur von außen durch die Klapper erreichbares Fach für die WC-Chemie. Innen haben wir Raum für Klopapier und die Normalen Öko-Reinigungsmittel, die in einem Hundehaushalt benötigt werden, um „klar Schiff“ zu machen. Weiter ging es dann im Wohnraum. Hier wartete noch der Mini-Backofen auf einen standesgemäßen Regalboden über dem Fernsehschrank, den wir ja nicht als solchen benötigen. Nun stehen noch der Gaskasten und Restarbeiten an – es kommt langsam Land in Sicht.

 

06.09.2006

Die Außenklappe vom Waschraum ist nun weiß und das Backofenregal ist auch fertig. Da heute nur kleinere Arbeiten auf dem Plan standen, habe ich noch die diversen kleinen Stellen am Unterboden, an denen die erste Furnierschicht des Sperrholzes nicht mehr in Ordnung war,  mit Unterbodenschutz behandelt.

 

07.09.2006

Heike hat einen neuen Frottier-Vorhang für das Regal im Bad genäht. Unterhalb des Waschbeckens herrscht daher nun auch wieder ansehnliche Ordnung.

 

09.09.2006

Zwei Tage standen zwischendurch andere Termine an, doch nun geht es an diesem Samstag mit Peters Hilfe in den Endspurt (vorerst). Der Gaskasten muss heute seinen festen Platz auf der Deichsel finden. Um dem TÜV genüge zu tun, bringen wir zuerst eine Entlüftungsöffnung von 12 x 17cm ganz unten an der Rückwand an, die wir mit einem Alu-Lochblech Insektensicher machen. Unterstützt von 2 Alu-Vierkantprofilen 29mm x 2,4mm verschrauben wir den Kasten dann mir VA-Gewindestangen, die U-förmig um die Deichselprofile geführt werden. Verglichen mit dem Originalteil eine ungleich stabilere Variante. Die Alustangen verschrauben wir vorher mit 6mm VA-Schrauben mit dem Kasten. Diese Arbeiten ziehen sich bis in die Dunkelheit hin und zum Schluss müssen wir feststellen, dass ganz vorn unter dem Kasten auch noch eine Profilstange benötigt wird, da sonst Vibrationsschäden drohen. Der Stauraum im neuen Kasten ist riesig, wobei wir die Wasser- und Abwasserkanister leer mitnehmen. Somit haben wir lediglich die 13 Kg Stützlastreserve ausgenutzt, die beim Passat noch zur Verfügung war.

 

11.09.2006

Ich habe mich  endlich aufgerafft und das lange Schraubenabdeckprofil in die linke Unlaufleiste eingefädelt. Es ging zwar leichter, als bei den Seitenleisten – eine Sch...-arbeit war es aber doch.  Danach hab ich dann das dritte Alurohr unter den Gaskasten gesetzt. Jetzt steht das teil eisern und unerschütterlich an seinem Platz.

 

Juli 2007

 

Wir haben die Sitzpolster und den Tisch der vorderen Sitzgruppe entfernt und dort nun einen richtigen Holzlattenrost auf 3 gehobelten Kanthölzern verschraubt. zusammen mit einer stabilen Schaummatratze haben wir somit ein richtig bequemes Bett und die Probleme der feuchten Sitzgruppenpolster ohne Unterlüftung gehören der Vergangenheit an. Da nun die vorderen Staukästen nicht mehr von inner zugänglich sind, haben wir   (wieder bei eBay ersteigerte) Staufach-Klappen in die vorderen Seitenwände eingesetzt. Die Arbeit gestaltete sich nach den Erfahrungen mit der WC-Klappe recht einfach.

 

August 2007

 

Der letzte noch bekannte Schwachpunkt an der hinteren rechten Wagenecke ist nun endlich auch behoben. Gleichzeitig haben wir noch die Stromzuführungsdose neu abgedichtet und zusätzlich eine Zapfstelle für Gas installiert. Hier am Wagenheck steht unsere Küche im Vorzelt und die Gassteckdose erspart uns eine Propangasflasche um Zelt, da nun eine ordentlich verlegte Gasleitung vom Küchenblock hier herüberführt. Des Weiteren haben wir nun dank einer neuen große Dachluke (50 x50cm) und zusätzlich noch zwei weiteren (40x40cm) Luken im Dach ausreichend Frischluft im Wagen, auch wenn unsere Hunde mit Ihren Transportboxen nachts an Bord sind. Eine Teil-Erneuerung des Unterbodenschutzes vervollständigt die Restarbeiten.